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Das Wintermärchen

Datum
06.03.2020
Uhrzeit
19:30 - 22:00
Veranstaltungsort
Shakespeare Company

Shakespeares Romanze ist ein märchenhaftes Theaterspiel, dessen Fortgang losgelöst von realen topografischen und historischen Verortungen ausschließlich von den emotionalen Impulsen seiner Protagonisten angetrieben wird. 

„Das Wintermärchen“ in der bremer shakespeare company: Tim Lee, Petra-Janina Schultz, Simon Elias, Markus Seuß (Foto: Marianne Menke)

von William Shakespeare
Übersetzung: Chris Alexander. Regie: Patricia Benecke. Bühne/Kostüme: Heike Neugebauer, Rike Schimitschek. Musik: Simon Slater. Mit: Simon Elias, Tim D. Lee, Petra-Janina Schultz, Markus Seuß

In Sizilien ist alles Sonnenschein: König Leontes, seine schwangere Frau Hermione und Polixenes, König von Böhmen frönen ihrer gegenseitigen Liebe und Freundschaft. Doch aus heiterem Himmel bezichtigt König Leontes seine Frau Hermione der Untreue mit Polilxenes. Trotz aller Beschwörungen von Hermiones Unschuld und aller Bitten, wieder zur Vernunft zu kommen, lässt Leontes seine Frau ins Gefängnis werfen. Er glaubt, das neugeborene Mädchen „Perdita“ sei Polixenes’ Tochter und lässt es auf dem Meer aussetzen. Als urplötzlich auch noch der gemeinsame Sohn Mamillius stirbt, bricht Hermione unter soviel Unglück zusammen und erstarrt, so dass man von ihrem Tod berichtet. Von bitterer Reue geplagt, sieht Leontes sein Unrecht ein, doch zu spät -in einem Zug hat er sein ganzes Glück vernichtet.
20 Jahre später lebt Perdita als adoptierte Tochter von einfachen Schäfern in Böhmen. Mit dem Sohn des Königs Polixenes verbindet sie eine heimliche Liebe. Auf einem ausgelassenen Schafschurfest wird ihre Verbindung unerwartet entdeckt, und die zwei fliehen vor Polixenes’ Zorn nach Sizilien…
„Das Wintermärchen“ erzählt von der zerstörerischen Macht von Eifersucht und Tyrannei und der heilenden Wirkung von Liebe und Vergebung. So tragisch und düster wie das Stück beginnt, so fröhlich, hoffnungsvoll und komödiantisch entwickelt es sich nach dem Zeitsprung im zweiten Teil.

Die Inszenierung erzählt Shakespeares Spätwerk als Perditas Reise in eine Vergangenheit, die sie nicht kennt, und in der ihre Familiengeschichte verborgen liegt. Stück für Stück, wie eine langsam aus dem Vergessen aufsteigende Erinnerung, entrollt sich die Geschichte ihrer Herkunft wie ein dunkles Märchen. Dort haben Wahn und Unglück ihre Mutter erstarren lassen und hält tiefe Reue ihren Vater gefangen. Auf der Suche nach ihrer Identität und ihrer Zukunft beleuchtet Perdita ihr „Familien-Märchen“ aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Die Inszenierung entwirft mit Musik, atmosphärischen Geräuschen und Tiermasken einen märchenhaften Erzählraum, in dem sich die ganze Bandbreite der menschlichen Gefühlswelt entfalten kann.

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